1. Bezirksklasse Männer: SV Sachsen 90 Werdau – TSV Oelsnitz 20:33 (10:15)

Geschrieben von Robert Seidel am .

Handball: Saisonauftakt nach Maß!!!

Was für ein fulminanter Start für die erste Männermannschaft in die neue Handballsaison 2016/2017. Nach dem erfolgreichen Pokalspiel in Rodewisch stand nun zum ersten Punktspiel auch ein Auswärtsspiel an. Es ging nach Werdau, wo man in der Vergangenheit immer enge Spiele hatte. So rechnete man auch diesmal mit einen engen Ausgang, zumal die Vorzeichen für die Sperken auch nicht so gut standen. Doch all diesen Sachen trotzte man und fegte förmlich die Werdauer weg. Doch alles der Reihe nach. Als man sich zum Warmmachen in die Halle begab, konnte man bei einigen Zuschauern ein Schmunzeln erkennen. Einer zählte auch alle Oelsnitzer Spieler durch und musste dann lachen. Dies lag an dem kleinen Kader mit dem man das Auswärtsspiel antrat. Es standen dem Trainer Ralf Strobel nur ein Torhüter und sieben Feldspieler zur Verfügung. Auf der Gegenseite hatte Werdau eine volle Kapelle mit 14 Mann zur Verfügung. Dies war bestimmt auch ein kleiner Faktor bei den Werdauern Spielern gewesen, welche vielleicht die Oelsnitzer nicht für voll nahmen. Die Sperken erwischten dann auch gleich einen guten Start. Man war von Beginn an hellwach in der Partie. Sofort ging man im ersten Angriff mit 1:0 in Führung. Diese sollte man dann auch über die 60 Spielminuten nicht mehr hergeben. Man stand in der Abwehr sehr stabil. Mit der 5:1 Deckung kamen die Werdauer über die gesamte Spielzeit gar nicht zurecht. Basierend auf der starken Abwehrarbeit lief auch der Oelsnitzer Torhüter Robert Seidel zur Höchstleistung auf. Neben zahlreichen Paraden aus dem Spiel konnte er auch alle drei Strafwürfe parieren, einen dabei sogar sicher fangen. So hatten die Sperken nach etwa 15 gespielten Minuten meist eine 2-3 Toreführung. Dann allerdings ein kleiner Schock für die Oelsnitzer. Der so schon kleine Kader bekam einen weiteren Ausfall dazu. Nachdem bereits schon in der Vorwoche ein Rückraumspieler ausfiel, traf es diesmal wieder einen. Rückraumshooter Alexander Rauh knickte unglücklich um und stand der restlichen Zeit des Spieles nicht mehr zur Verfügung. Somit hatten die Sperken keine Wechselmöglichkeiten mehr. Nun stellte man sein Spiel auch etwas um. Man spielte mit zwei Kreisläufern. So bekam man immer mehr freie Räume und kam so zu guten Chancen. Nur das Rückzugsverhalten war einige Minuten etwas Verbesserungsfähig. Dadurch kam Werdau zu einigen leichten Toren durch die schnelle Mitte und konnte bis auf 8:9 verkürzen. Doch auch darauf stellte man sich schnell ein und stand nun wieder sehr stabil hinten. Im Angriff zeigte man sich sehr passsicher und vor allem eiskalt beim Abschluss. Man spielte immer wieder verschiedene Kombinationen erfolgreich bis zum Schluss durch und netzte dann erfolgreich ein. So stand zum Pausenpfiff eine starke Führung mit 15:10 für Oelsnitz auf der Hallenanzeige. Sichtlich zufrieden gingen die Oelsnitzer in der Kabine. Doch würde man dieses Tempo und dem hochen Aufwand in der Abwehrarbeit auch weiter in Hälfte zwei gehen können? Oder würde es am Ende eine Kraftfrage werden? So ging man weiter hochkonzentriert in die zweite Hälfte, gewillt diesen Vorsprung bis zum Schluss irgendwie halten zu können. Doch man spielte weiterhin wie entfesselt auf. Die Abwehr rührte in den ersten zehn Minuten nochmal richtig Beton an. So konnte man bis auf neun Tore (12:21) wegziehen. Doch dies sollte noch nicht alles sein. Die Heimmannschaft versuchte nun mit einer Manndeckung gegen Konrad Grünwald die Angriffe der Oelsnitzer zu unterbinden. Doch um so mehr Platz war für die restlichen Angreifer der Sperken. In jedem Angriff konnte man sich nun frei durchspielen und kam erfolgreich zum Torabschluss. So zeigte die taktische Änderung in der Abwehr der Werdauer keine Wirkung und man stellte wieder zur normalen Abwehr um. Doch auch gegen die 6:0 Deckung spielten die Sperken konzentriert und überlegt ihre Spielzüge durch und fanden immer wieder eine Lücke oder einen freien Mitspieler. So hatte man beim 17:29 sogar eine zwölf Tore Führung und wurde nun sogar vom Hallensprecher der Werdauer als Staffelfavorit bezeichnet, was natürlich Quatsch ist. Die Werdauer schienen nun total von der Rolle zu sein. Gegen die stabile Deckung fanden sie das ganze Spiel über kein Mittel. Deshalb kassierten die Oelsnitzer gerade einmal 20!!! Gegentore in einem Auswärtsspiel, was eine sehr starke Leistung ist. Wie alles was die Oelsnitzer an diesem Tag ablieferten. Alle Spieler zeigten eine vorbildliche Leistung, sowohl im Angriff als auch Abwehr. Mehr als zehn Fehlwürfe zeigte man wahrscheinlich nicht an diesem Tage. Und vorallem konnte man gleich beim ersten Spiel seine Auswärtsschwäche vom letzten Jahr ablegen und einen auch in der Höhe verdienten Sieg feiern. Neben der guten Leistung der Oelsnitzer ist auch die souveräne Leistung der Schiedsrichter zu erwähnen, welche das Spiel jederzeit im Griff hatten und dadurch nie Härte in diesem fairen Spiel aufkam.

TSV Oelsnitz: Seidel - Heyne(3), Schmidt(5), Stache(6), P.Bechler(7), Rauh(1), Grünwald(11/3), Lehmann

Schiedsrichter: Kleinfeld/Kolath (Fraureuth)

Strafwürfe: Werdau: 3/0 verw. / Oelsnitz: 4/3 verw.

Zeitstrafen: Werdau: 8 Min / Oelsnitz: 4 Min

(Schmidt)